Bunter Gemüse Markt auf dem Dorf

Bunte Dorf Märkte in der Elfenbeinküste

Aufgerollter Räucherfisch, schön scharfe Chillis, frisch geröstete Erdnüsse, runde Miniatur Zitronen, rote Palmfrüchte, weiße Auberginen und viel lokales Gemüse der aktuellen Saison. Mischt man das Ganze dann mit den bunten Farben und Muster der traditionellen ivorischen Kleidung kommt dabei die Farbvielfalt des ländlichen Marktes der Elfenbeinküste raus.

Markt, Elfenbeinküste
Markt, Elfenbeinküste

Jeden Mittwoch und Sonntag ist hier Markttag. Der Tag ist so stark in die Kultur verankert, dass es bei der Baoulé Ethnie hier sogar verboten ist Mittwochs auf dem Feld zu arbeiten. Der Tag vor dem Markttag ist also Ernte angesagt und dann die Fahrt zum Markt und der Verkauf.

Grundnahrungsmittel der Ivorer

Wo man bei uns eigentlich keine Lust hat 7 Tage die Woche das Gleiche zu essen, wird das hier anscheinend oft ziemlich anders gesehen. Mir haben schon einige Ivorer erzählt, dass sie eigentlich immer Fisch essen und gar nicht so richtig was anderes mögen. Dazu gibt es dann als Beilage oft Maniok in unterschiedlicher Zubereitung oder halt auch mal Kochbananen. Obst wird hier von Erwachsenen erstaunlich oft überhaupt nicht gegessen – also nix mit 3 Mal Obst und 3 Mal Gemüse am Tag, selbst wenn es verfügbar ist.

Attiéké – Maniok in Couscous Zubereitung

Frau verkauft Attiéké, Elfenbeinküste
Frau verkauft Attiéké

Die Ivorer lieben Ihren Maniok als Attiéké zu verpeisen. In einer Mühle werden die Knollen zerdrückt und zu einer Art Couscous Granulat verarbeitet. Das Ganze wird dann in großen Bottichen auf den Markt transportiert. Und während die Frauen dann auf Kundschaft warten wird schon mal vor portioniert. Alles kommt in kleine Plastiktüten die dann mit Inhalt 50 Fcfa kosten – also umgerechnet so knapp 8 Cent.

Räucherfisch aus den Süßgewässern der Umgebung

Geräucherte Fische, Elfenbeinküste
Geräucherte Fische

Fisch ist super beliebt aber halt auch schlecht frisch zu konservieren, wenn man keinen Gefrierschrank hat und schon auf dem Markt beim Verkaufen die Temperaturen oft schon ausreichen, dass man den Fisch lieber nicht lange da liegen lassen sollte. Auch wenn immer fleißig die Fliegen weggescheucht werden haben die Menschen hier wohl schnell gemerkt, dass es besser ist den Fisch irgendwie zu konservieren.

Man findet eigentlich überall jetzt geräucherten Fisch. Direkt nach dem Fangen wird der von den Fischern selbst geräuchert und hält dann auch ungekühlt die ewig langen Transportwege zum Markt aus. Bei dem Räuchern werden die Fische auch ziemlich stark schon getrocknet. Der Fisch ist also viel härter als bei uns zum Beispiel ein Räucherlachs.

Damit der harte trockene Fisch dann wieder genießbar wird schmeißt man den einfach mit in die Soße. Wenn die dann lange genug rumköchelt wird auch der Fisch wieder ein bisschen weich – Die vielen Gräten verschwinden dadurch aber leider nicht…

„Sauce graine“ – Rote Soße aus Ölpalm Früchten

Die Ölpalme ist wegen der Regenwald Abholzung und der starken industriellen Verarbeitung bei uns wenig beliebt. Die Palme stammt ursprünglich aus dem afrikanischen Kontinent und hat hier deswegen auch kulturell eine enorme kulturelle Bedeutung. Die Ölpalme kann einem hier schon ein bisschen leidtun, wie sie hier das Image der schlechten urwaldvernichtenden Palme nicht verdient hat.

Auch das Palmöl ist hier ein wertvoller Beitrag für die Ernährung. Hier wird das unraffinierte Öl der Palmfrucht verwendet. Das wird nicht aus den Palmkernen sondern aus dem rot-orangen Fruchtfleisch gewonnen. Im Gegensatz zu dem raffinierten Palmöl enthält es auch extrem viel Vitamin A, Beta-Carotin und Vitamin E. Wenn man hier also wenig Obst und Gemüse isst, ist rotes Palmöl hier wie ich finde ein extrem wichtiges Lebensmittel.

Marktstand, Tomaten, Chilli, Auberginen, Ölpalm Früchte, Elfenbeinküste
Marktstand, Tomaten, Chilli, Auberginen, Ölpalm Früchte

Aus dem roten Palmöl wird hier die beliebte „Sauce graine“ hergestellt. Dazu wird das Fruchtfleisch ausgekocht und die Soße dann eingekocht. Das wird dann zusammen mit Fleisch oder Fisch gekocht und mit Reis oder Maniok gegessen.

Gemüse Vielfalt auf dem Markt

Je nach Saison findet man auf dem Markt etliche lokale Pflanzen, bei denen die Blätter, Früchte oder Wurzel Knollen gegessen werden. Was grade nicht auf den Feldern wächst, gibt es dann auch einfach nicht. Da aber auch eigentlich nur die wenigsten Lebensmittel konserviert werden verkommt leider auch ziemlich viel wenn in der Saison grade sehr viel von einem Nahrungsmittel vorhanden ist – viel Geld verdienen dann die Bauern mit ihrer Ernte natürlich auch nicht.
Teilweise werden sogar gleich Soßen aus Pflanzen zubereitet, die gegen Malaria wirken.

Ungewöhnliches Gemüse

Frauen mit ihrem Marktstand, Elfenbeinküste
Frauen mit ihrem Marktstand

Neben Tomaten und Chillis und Auberginen gibt es auch eine Handvoll Lebensmittel, die nicht sehr weit verbreitet sind. Das sind ganz oft auch Blätter, die mal nach Spinat und mal eher nach Grünkohl schmecken.

Palmyrapalme, Borassus flabellifer - Ronier Palme, Elfenbeinküste
Palmyrapalme, Borassus flabellifer – Ronier Palme

Die Nüsse der Palmyrapalme (Borassus flabellifer), sind so ähnlich wie Kokosnüsse und werden nach der Keimung gesammelt und der Spross gekocht gegessen. Vom Geschmack her hat mich das sehr an Mais erinnert, nur etwas faseriger.

Marktstand, Mais, Ronier Keimlinge, Taro Knollen, Elfenbeinküste
Marktstand, Mais, Ronier Keimlinge, Taro Knollen

Aus den Früchten der Pflanze die hier Bitter Aubergine genannt wird macht man hier eine Soße, die anscheinend auch gegen Malaria hilft. Der bittere Geschmack ist aber irgendwie nicht ganz so lecker.

Preise ohne Waage

Markt in der Elfenbeinküste
Markt in der Elfenbeinküste

Da es keine Waagen gibt werden einfach kleine Häufchen gemacht, die dann immer gleich viel kosten. So braucht man nicht groß nach dem Kilo Preis zu fragen. Dann heißt es einfach – „Pro Häufchen 50, 100 oder 200 Cfa“

Bunte Stoffe und Life Küche

Neben den vielen Frauen die Gemüse, Obst und Wurzel Knollen verkaufen gibt es auch was zum Stärken für Zwischendurch. Und da irgendwo auch die ganzen bunten Kleider herkommen müssen gibt’s dafür natürlich auch einen Stand.

Life kochen – Wie denn sonst?

In einem riesen Suppentopf, der irgendwie stark an die aus Asterix & Obelix erinnert, köchelt hier eine Soße für alle die vom vielen Einkaufen hungrig geworden sind.

Frau verkauft Galettes - fritierten Teig, Elfenbeinküste
Frau verkauft Galettes – fritierten Teig

Diese Frau frittiert grade eine Art Schmalzkuchen, die hier „Galettes“ genannt werden. Die gibt es in einer süßen Variante aber auch herzhaft mit Fisch Stückchen im Inneren. Serviert wird das dann auf Blättern – so richtig nachhaltig neben den ganzen Plastiktüten.

Bunte Traditions Stoffe – Pagne

Die traditionellen Stoffe – auch „pagne“ genannt machen mit den farbigen Mustern immer was her. Je nach Land und Region sind die Muster auch unterschiedlich, aber bei der Vielfalt muss man sich schon ziemlich gut auskennen um da unterscheiden zu können. Für mich sieht’s hauptsächlich schön aus.

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