Unterstützung für Ausweg aus moderner Sklaverei für Belinda in Kamerun – Jennifers go-fund-me Projekt

Nach einem Päuschen um meine Masterarbeit abzuschließen, gibt es von mir heute ein bisschen was anderes für euch. Dafür möchte ich euch gerne Jennifer und Belinda vorstellen.

Jennifer hat auf ihrer Forschungsreise in Kamerun eine Frau namens Belinda kennengelernt. Belinda lebt seit 6 Jahren in einer etwas sehr verzwickten Situation, die man moderne Sklaverei nennt. Um ihr aus der Patsche zu helfen sammelt Jennifer Geld von Unterstützern, damit Belinda ihren Traum vom eigenen Café als eigenständiger Mensch verwirklichen kann.

Ihr fehlen nur noch 100€ um Ihr Spenden Sammel Ziel von 1000€ zu erreichen.

Die Spendenkampagne läuft noch 5 Tage bis zum 20. Januar. Den Link findest du am Ende des Artikels hier


Jennifer und Ihre Leidenschaft für Afrika

Rumalbern mit Belinda
Rumalbern mit Belinda*

Jennifer und ich kennen uns aus dem Studium. Jetzt ist sie in den letzten Jahren für Ihre Doktorarbeit in Mali und Kamerun unterwegs. Mit ihrer Forschung hilft sie im Prinzip dabei, dass die Kleinbauern ihre Milch auch verkaufen können und sich so eine stabile Einkommensquelle für sich und ihre Familie aufbauen können.

Jennifer hat eine enorme Leidenschaft für die Menschen mit denen sie zusammen arbeitet und deswegen taucht sie auch gleich in die lokalen Gesellschaften total ein. Es ist ziemlich genial, wenn man sie Möglichkeit dazu hat eine ganz andere Kultur so intensiv kennen zu lernen.

Eskalierter Sprachkonflikt in Kamerun

Konflikte in Afrika. „Nichts neues“ denkt sich da vielleicht der eine oder andere.

Kamerun ist aber ein bisschen speziell. Wie fast alle afrikanischen Staaten wurde auch Kamerun kolonialisiert. Komischerweise ist Kamerun jedoch früher unter den Kolonialmächten Frankreich und England aufgeteilt worden.

Und dadurch ist die skurrile Situation entstanden, dass man in Kamerun sowohl Französisch als auch Englisch als offizielle Amtssprache hat. Nur eben nicht überall, sondern das Land bleibt sprachlich weiterhin gespalten.

Kamerun Karte Afrika
Kamerun Karte Afrika, © OpenStreetMap-Mitwirkende

Der Nord-Westen des Landes ist Englisch sprachig (anglophon) und dort wohnen 20% der Bevölkerung.

Im Rest des Landes, also wo 80% der Bevölkerung wohnen, wird Französisch gesprochen (frankophon).

Und wie das so ist, gewinnt wie bei vielem anderen auch hier der Stärkere.
So sind Diskriminierungen gegenüber Englisch sprachigen Kamerunern der traurige Normalzustand. Die Regierung wird von frankophonen Politikern dominiert, die über die Jahrzehnte dafür gesorgt haben, dass anglophone Staatsbürger kaum eine Chance auf gute Bildung und gute Jobs haben.

Und wie man das so macht, wenn man unterdrückt ist, sucht man sich seine Unabhängigkeit. Deswegen gibt es seit einiger Zeit starke Unabhängigkeitsbewegungen der anglophonen Bevölkerung. Diese hat in der letzten Zeit zu heftigen Auseinandersetzungen mit etlichen Toten geführt. Jennifer schreibt von der Sperrstunde, die ab 18 Uhr herrscht und einem Bekannten der nahe Ihrer Unterkunft erschossen wurde.

Und in dieser Schlamassel Situation leben jetzt die 25 Millionen Einwohner und eben auch Belinda. Wobei besonders in manchen Städten, die zwischen den Konfliktregionen liegen die Situation extrem heftig ist. In anderen Gebieten ist die Lage entspannt und sicher und dahin versucht die Bevölkerung zu fliehen.

Belinda und die Realität der Modernen Sklaverei

Jennifer und Belinda
Jennifer und Belinda*

Jennifer hat Belinda im Jahr 2017 kennengelernt, als sie für ein Forschungsaufenthalt in Bamenda im Nord-Westen von Kamerun war.

Belinda ist eine Mittdreißiger Witwe mit zwei Kindern. Sie lebt in Bamenda, einer Stadt, die im Moment genau zwischen anglophonen Rebellen und frankophonen Soldaten liegt. Ihr Teenager Junge geht zur Schule und hat für das Schulgeld die finanzielle Unterstützung seiner Mutter bitter nötig. Ihre Tochter muss durch die Situation schon bei der Schwester von Belinda wohnen.

Belinda in der Küche
Belinda in der Küche*

Belinda lebt quasi in moderner Sklaverei. Sie arbeitet 7 Tage die Woche in einem Hotel-Restaurant als Putzfrau, Bedienung, Köchin, manueller Geschirrspüler und manuelle Waschmaschine. Sie wohnt direkt an ihrem Arbeitsort und steht als erste auf der Matte um morgens als erste anzufangen und abends als letzte mit der Arbeit aufzuhören.

Und das alles macht Belinda ohne Gehalt zu bekommen!

UND DAS SEIT 6 JAHREN…

Nur durch ein paar Essensverkäufe kann sie ein bisschen Geld für das Schulgeld von ihrem Sohn sparen. Und diese Ersparnisse wurden ihr jetzt schon zwei Mal von der Familie des Hotel Besitzers gestohlen.

Jennifer beschreibt Belindas extreme Lebenssituation mit deutlichen Worten:

„Ich habe all dies mit eigenen Augen erlebt: die Arbeitsbelastung, die schlechte Behandlung, die Ungerechtigkeit.

Für mich ist das einfach moderne Sklaverei.“

Der Ausweg – Unterstützung für Belindas eigenes Café

Auf Wiedersehen in Kamerun
Auf Wiedersehen in Kamerun*

Jennifer sammelt Spenden, um Belinda dabei zu helfen, ihr eigenes kleines Café-Restaurant in Douala, einer viel sichereren und größeren Stadt, zu eröffnen.

Die Spenden dienen der Ausstattung einer Küche, damit sie sich selbst versorgen und ihre Kinder in die Stadt bringen kann. Durch Freunde und Familie in Douala, hat sie auch die logistische Unterstützung und die können ihr helfen einen geeigneten Ort für das Café zu finden.

Auf der go-fund-me Seite von Jennifer kannst du Belinda unterstützen. https://www.gofundme.com/cafe-belinda

Bis diesen Sonntag, den 20. Januar 2019 kannst du noch spenden.

Jennifer dankt allen vielmals im Namen von Belinda.

 

*Die Fotos,  inklusive dem Titelbild, sind  alle von Jennifer und  ich durfte sie für diesen Zweck natürlich euch auch zeigen.

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