Eindrücke aus Abidjan

Seit ein paar Wochen bin ich jetzt wieder in der Elfenbeinküste und da gibt’s natürlich auch wieder mal ein paar Fotos und Geschichten für euch. Diesmal werde ich mehr Zeit auch in Abidjan, der wirtschaftlichen Hauptstadt, verbringen. Aber natürlich geht es auch wieder viel um Kakao, Natur und Kultur in der Elfenbeinküste.


Regenzeit in West Afrika

Regenzeit in Abidjan
Regenzeit in Abidjan

Aktuell ist hier grade Regenzeit, das heißt es ist ein bisschen kühler als sonst aber dafür auch ziemlich hohe Luftfeuchte und es regnet natürlich ab und zu ziemlich heftig. Die dunklen Wolken über der Stadt sprechen für sich. Aber auch wenn der Himmel in dieser Zeit oft von Wolken bedeckt ist hat man eigentlich trotzdem das Gefühl, dass die Wolken kaum etwas von dem starken Sonnenlicht abhalten. Die hoch stehende tropische Sonne ist schon was Besonderes.

Klimaveränderungen und Landwirtschaft

Die Regenzeit ist hier normalerweise ein sehr regelmäßiges Event im Jahr. Ursprünglich konnte man bis auf wenige Tage sicher sein an welchem Datum die Regenzeit anfängt und wann sie wieder aufhört. Dementsprechend wird vor allem in der Landwirtschaft alles der Regenzeit entsprechend geplant, von der Aussaat bis zur Ernte hat normalerweise alles seine bestimmte Zeit im Jahr. Durch die Klimaveränderung hat sich das jetzt in den letzten wenigen Jahrzehnten aber stark verändert.

Heute merkt man, dass es selbst während der Regenzeit teilweise wochenlang nicht regnet oder die Regenzeit früher oder in einem anderen Jahr später anfängt. Wenn sich die komplette Regenperiode einfach ein bisschen verschiebt wäre das wahrscheinlich nicht ganz so wild. Dann würde man einfach entsprechend später aussäen und ernten. Ist die Regenzeit in einem Jahr aber viel kürzer ist als in dem nächsten, dann wird es schon komplizierter. Wenn es dann noch während der Regenzeit ein paar Wochen gar nicht regnet, haben die frisch gesäten Pflanzen nicht genug Wasser um überhaupt richtig loszuwachsen.

Auch für Kakaopflanzen ist das ein riesen Problem, weil die Bäume bei einer zu langen Trockenzeit einfach vertrocknen. Bis die Bäume wieder nachgewachsen sind vergehen einige Jahre komplett ohne Ernte. Und wehe wenn dann wieder eine längere Trockenperiode kommt…

Wuseliges Leben in der Millionen Stadt

Stau in Abidjan
Stau in Abidjan

Abidjan ist wie viele Großstädte dieser Welt ziemlich überfüllt. Besonders zu den Stoßzeiten morgens und abends sind die Straßen teilweise hoffnungslos verstopft. Manchmal einfach nur wegen zu vielen Autos ein anderes Mal aber auch, weil die lokale Polizeischule mit ihren Schülern morgens mitten auf einer größeren Straße im Schritttempo joggen geht.

Über die Dächer von Abidjan
Über die Dächer von Abidjan

Von oben lässt sich manchmal ganz gut und ungestört das Treiben auf der Straße beobachten. Über die Wellblechdächer sieht man dann die gelben Sammeltaxis und die roten Individualtaxis vor den etlichen kleinen Läden vorbeiwuseln. Wer noch keinen Fahrgast hat ist fleißig suchend am Passanten an hupen (kurzes Hupen), wer schon Passagiere hat hupt stattdessen die anderen Autos an (langes Hupen).

Flora und Fauna in der Stadt

Siedleragame, Agama africana
Siedleragame, Agama africana

Auch wenn es nicht wirklich viele Parks in Abidjan gibt, tummeln sich viele Tiere in der Stadt, die irgendwo ein halbwegs ruhiges Plätzchen gefunden haben. Überall huschen Siedleragamen Echsen rum, die hier Maragujas genannt werden. Die Männchen mit dem knallig orangen Kopf sind auf jeder Mauer am posen und versuchen mit dem Kopf wippend den Weibchen zu imponieren.

Baum der Reisenden, Ravenala madagascariensis
Baum der Reisenden, Ravenala madagascariensis

In vielen Vorgärten und kleinen Bars findet man auch manchmal auch super schöne Pflanzen. Über diese Mauer ragt die Palme, die Baum der Reisenden genannt wird. Der große Blattfächer orientiert sich der Legende nach immer in eine Himmelsrichtung und soll deswegen Reisenden bei der Orientierung helfen.

Grün Gelber Bambus
Grün Gelber Bambus

Bambus gibt es nicht nur in Asien sondern auch reichlich in West Afrika und auch hier gibt’s die riesen Arten. Diesen Bambus fand ich besonders schön mit seinen gelb-grünen Kontrast Linien.

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